Die Corona-bedingten Anpassungen der Arbeitsorganisation haben vielen europäischen Unternehmen gezeigt, dass sich mehr Tätigkeiten für die Arbeit im Homeoffice eignen als bislang angenommen. „Aufgrund der neuen Erfahrungen und Erkenntnisse planen viele Unternehmen, Homeoffice auch nach der Krise intensiver zu nutzen als vor dem Beginn der Corona-Pandemie“, sagt Dr. Daniel Erdsiek, Wissenschaftler im Forschungsbereich Digitale Ökonomie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).
Ausweitung der Heimarbeit
Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle repräsentative Umfrage unter rund 1.800 Unternehmen der Informationswirtschaft und des Verarbeitenden Gewerbes, die das ZEW Mannheim im Juni durchgeführt hat.
„Insbesondere in größeren Unternehmen führt die Corona-Pandemie zu einer langfristigen Ausweitung der Homeoffice-Angebote. So rechnen etwa 75 Prozent der Unternehmen in der Informationswirtschaft ab 100 Beschäftigten mit einer dauerhaften Ausweitung der Heimarbeit“, so Erdsiek.
Bei den Unternehmen mittlerer Größe liegt dieser Wert hingegen bei 64 Prozent und bei den kleinen Unternehmen mit 5 bis 19 Beschäftigten bei 40 Prozent. Im Verarbeitenden Gewerbe rechnet mehr als die Hälfte der großen Unternehmen mit dauerhaft vermehrtem Homeoffice durch die Krise.
Büroarbeit nicht so wichtig
Viele Firmen hätten durch die Krise gemerkt, dass viele Arbeiten nicht zwingend in der Firma gemacht werden müssen, hieß es in der Studie. In der Informationswirtschaft seien mehr als 50 Prozent und im Verarbeitenden Gewerbe mehr als 40 Prozent der Unternehmen zu dieser Erkenntnis gekommen.