Seit einigen Jahren schon befindet sich die moderne Arbeitswelt im Umbruch. Neben den ganz klassischen Arbeitsszenarien, wie z.B. Großraum- oder auch Einzelbüros, haben sich mittlerweile Alternativen ihren Platz gesichert. In der Pandemie-Phase hat sich das Homeoffice, also die Arbeit in den heimischen vier Wänden, zu einem unglaublich wirksamen Mittel entwickelt. Aber auch die Coworking-Branche erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit.
Coworking: Was genau ist das eigentlich?
Der Begriff des Coworking ist, wie auch das Homeoffice, dem Englischen entliehen und bedeutet soviel wie „zusammen arbeiten“. Hierbei geht es um den losen Verbund von Arbeitern, wie Freiberuflern, Selbstständigen, kleinen Startups und/oder Mitarbeitern unterschiedlicher Unternehmen. Sie alle teilen sich meist größere Büroflächen, auf denen sie getrennt an verschiedenen Projekten arbeiten. In diesen Coworking-Spaces finden die Mieter genau den Arbeitsplatz, den sie für die erfolgreiche Erledigung ihrer Arbeit brauchen. Dazu gehören unter anderem eine funktionierende Infrastruktur mit Internet, Druckern, Scannern, Beamern und Besprechungsräumen. Meist sind hier auch kleine Cafés oder Küchen untergebracht, um neben dem Arbeiten auch für Essen und Trinken zu sorgen.
Was sind die Vorteile?
Die Vorteile sind mannigfaltig. In nahezu jeder größeren Stadt in Deutschland sind die angesprochenen Coworking-Spaces mittlerweile zu finden. Damit haben es gerade die digitalen Nomaden von heute besonders leicht, auch in einer fremden Stadt schnell ihr Lager aufzuschlagen und mit der Arbeit zu beginnen. Die lästige Suche nach einem guten Standort mit zuverlässigem Internetanschluss entfällt, ein vernünftiger Arbeitsplatz ist vorhanden. Und auch, wer ein wichtiges Telefonat führen muss, findet in der Regel ein abgeschlossenes Plätzchen.
Ebenfalls positiv fällt der Punkt der Gemeinschaft ins Gewicht. Der Coworker sitzt nicht einsam und allein in einem Hotelzimmer, sondern kann - sofern er/sie es denn will - sich mit anderen Coworkern austauschen. Netzwerken ist hier das große Stichwort, denn neben eher belanglosen Plaudereien werden in Coworking-Spaces nicht selten echte Geschäftsbeziehungen aufgebaut. Und wer weiß, vielleicht sitzt ja am Nebentisch genau der/die Richtige, um Dir bei Deinem Projekt weiterzuhelfen? Oder jemand anderes sucht Hilfe bei einem Problem, bei dem Du Dich zuhause fühlst.
Privatsphäre und Kosten
Jede Medaille hat ihre zwei Seiten, so auch die Coworking-Spaces. Während es für einige hilfreich ist, das Büro nicht für sich allein zu haben, kann das andere wiederum in ihrer Arbeit stören. Die Lautstärke in einem Coworking-Space kann für manche ein Grund sein, diesen eher zu meiden, als zu suchen. Auch das Thema Privatsphäre ist für Arbeitnehmer, die an Einzelbüros gewöhnt sind, ein wichtiger Punkt. Denn in einem Coworking-Space ist man in den seltensten Fällen allein, wer da Schwierigkeiten hat, zu telefonieren, dürfte hier falsch sein.
Was selbstverständlich nicht außer Acht gelassen werden darf: Das Arbeiten in einem Coworking-Space kostet Geld. Es gibt mindestens so viele Anbieter, wie es auch unterschiedliche Preismodelle gibt. In den meisten Fällen aber kann man sich entscheiden zwischen Pässen für einzelne Stunden, Tage oder Monate, für die ein Platz in einem Coworking-Space angemietet werden sollen.
Ist ein Coworking-Space etwas für mich?
Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, denn jeder Arbeiter hat andere Bedürfnisse und Vorlieben, was den Arbeitsplatz angeht. Wenn Du Dich aber grob an den bereits genannten Vor- und Nachteilen orientierst, dann dürftest Du schon ein recht klares Bild davon erhalten, was Dich in einem Coworking-Space erwartet. Wenn Du Dir aber immer noch unsicher bist, dann können wir Dir nur vorschlagen, es einfach einmal auszuprobieren. Miete Dich doch einfach für einen Tag in einem Coworking-Space in Deiner Stadt ein und schaue Dir an, was Dich dort erwartet.
Warst Du schon einmal in einem Coworking-Space? Oder hast Du vor, das einmal auszuprobieren? Dann lass es uns doch wissen, wir würden uns freuen, unseren Lesern Deine/Eure Geschichte erzählen zu dürfen.