Lieferdienstboom

Wie sicher ist Essen bestellen ins Homeoffice

Immer wenn die Zeit knapp wird im Homeoffice muss der Lieferdienst ran. Wie sicher ist das Essen?

Gerade im Homeoffice haben viele Menschen keine Lust oder keine Zeit, in der Mittagspause noch zu kochen. So greifen sie lieber zum Hörer und bestellen sich das Essen nach Hause. Die Zahl der Nutzung von Lieferdienst-Apps hat in den ersten Wochen der Corona-Krise um 73 Prozent zugenommen. Das ergab eine Studie des App-Analyse-Dienstes Adjust. Wie es mit dem Infektionsrisiko über Lebensmittel aussieht, verfolgen Wissenschaftler und Behörden ganz genau.  

Coronaviren vermehren sich nicht auf Lebensmitteln 

Grundsätzlich gelten bei der Zubereitung von Essen sehr strenge Hygienevorschriften. Die Vorgaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung sehen vor, dass Köche ihre Hände regelmäßig waschen und teilweise auch desinfizieren sollen. Auch die Hust- und Niesregeln galten in der Küche schon lange vor Corona. Insofern kann man davon ausgehen, dass das Essen hygienisch zubereitet wird. Für die Zutaten gibt das Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) Entwarnung: Coronaviren können sich nach vorliegenden Erkenntnissen auf Lebensmitteln nicht vermehren. Dafür brauchen sie schon einen lebendigen menschlichen oder tierischen Wirt. Zwar können Coronaviren über den Menschen auf Lebensmittel gelangen, aber weil sie laut BfR nur für kurze Zeit in der Umwelt überleben, sei eine Übertragung äußerst unwahrscheinlich. Zudem gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Viren durch die Hitze im Backofen keine Chance haben. Dazu stellt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fest: „Sicher ist: Die Viren sind hitzeempfindlich. Das ohnehin sehr geringe Risiko kann weiter reduziert werden, wenn Lebensmittel erhitzt werden.“ 

Im Magen ist Schluss für das Virus 

Dem BfR ist kein Fall bekannt, bei dem eine Infektion über Lebensmittel erfolgte. Das bestätigt auch Hygieneärztin Susanne Huggett. In einem Interview mit der „Zeit“ sagt sie, dass selbst von einem mit Viren verunreinigtem Salat nur ein geringes Risiko ausgehe. Zwar könne das Virus im Mund oder Rachen aufgenommen werden, aber dafür muss „der Salat länger im Mund bleiben“. Normalerweise schlucke man das Essen aber schnell hinunter. Und im Magen erledige dann der säurehaltige Magensaft das Virus. Auch die Übergabe sieht Huggett unkritisch. Schließlich sei das Essen verpackt und werde meist in einer Plastiktüte angeliefert. Um hier sicher zu gehen, sollte man sich die Hände waschen, nachdem man die Verpackung berührt hat. Dann kann man mit gutem Gewissen sein Essen genießen.

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