Knapp jedes dritte Unternehmen in Deutschland lässt seine Mitarbeiter zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten, so eine 2019er-Studie des Branchenverbands Bitkom. Sicherlich hat das Arbeiten im Homeoffice viele Vorteile, doch die Telearbeit kann für Berufstätige auch mit einigen Gefahren behaftet sein. Und zwar gerade für diejenigen, die lediglich über wenige oder sogar keinerlei Erfahrungswerte mit der Arbeit in den heimischen vier Wänden verfügen.
Hier sind die acht größten Stolperfallen, die bei der Arbeit im Homeoffice lauern – und Tipps, wie sie womöglich umgangen werden können.
1. Kein geregelter Tagesablauf/fehlender Rhythmus
Normalerweise hat jeder im normalen (beruflichen) Alltag so seine festen Abläufe und Routinen, die ab und an mit To-Do-Listen oder ähnlichen kleinen Hilfsmitteln unterstützt werden. Dies sollte im Homeoffice nicht anders sein. Erhaltet Euch eine Struktur, notiert Euch priorisiert, welche Aufgaben an diesem Tag zu erledigen sind. Setzt Euch Teilziele und erreicht diese.
2. Fehlende Tages(abschnitts)ziele
Kleine, erreichbare Ziele in Form von Aufgaben sorgen dafür, dass ihr auch im Homeoffice immer wieder kleine Erfolge feiern könnt. Das gibt Orientierung und motiviert dazu, fokussiert am Ball zu bleiben. Werden keine Ziele gesetzt, arbeitet Ihr einfach so in den Tag hinein. Das kann dazu führen, dass man schnell die Übersicht und so auch Motivation inklusive Struktur verliert.
3. Keine regelmäßigen Pausen
Pausen sind wichtig. Im Büro, aber auch in den heimischen vier Wänden. Sie sorgen dafür, dass man neue Kraft und Konzentration schöpfen, aber auch den Kopf freibekommen kann. Zudem sorgen Pausen für Struktur im Arbeitstag. Haltet Ihr keine Pausen ein, lassen Konzentration und Motivation schnell nach. Wenn man nicht zwischendurch mal Luft holt, die Gedanken kreisen lässt und im Optimalfall mal ein wenig frische Luft schnappt, kann das Homeoffice leicht zu einem Ort voller Stress und Frust werden.
4. Störquellen/Ablenkungen
Geräusche der Spülmaschine, lärmende Kinder, das eigene Smartphone oder der Fernseher — das Homeoffice bietet zahlreiche Störquellen und Versuchungen, die dafür sorgen können, den Fokus auf das Wesentliche zu verlieren. Also: Sorgt dafür, dass Ihr einen möglichst abgeschlossenen Arbeitsplatz in Eurer Wohnung oder Eurem Haus habt. Dort geht es ausschließlich um Arbeit und nichts und niemand sollte Euch dort stören.
5. Arbeiten in Freizeitkleidung
Vom morgendlichen Aufstehen an einfach im Schlafanzug oder im Jogger zu bleiben, kann dazu führen, dass man nicht so richtig das Gefühl bekommt, im Homeoffice ernsthaft seiner Arbeit nachgehen zu müssen. Es muss nicht unbedingt das gängige Business-Outfit sein, aber es empfiehlt sich, zumindest normale Alltagskleidung anzuziehen, um kein Urlaubs- oder Freizeitfeeling aufkommen zu lassen.
6. (Zu) wenig Kommunikation mit Kollegen
Wenn man nicht den üblichen Austausch mit den Kollegen hat, kann schnell das Gefühl aufkommen, unwichtig zu sein, vergessen oder übergangen zu werden. Also: Haltet Kontakt zum Chef und zu den Kollegen. Und das regelmäßig, also Tag für Tag. Ob Microsoft Teams, Zoom, Skype oder einfach per Telefon - Möglichkeiten und Wege, um dies recht komfortabel zu tun, gibt es viele. So bleibt das Gefühl, weiterhin produktiver und geschätzter Teil der Abteilung oder des Teams zu sein.
7. Falscher/Falsch eingerichteter Arbeitsplatz
Zu Hause hält man sich in der Regel zumeist da auf, wo man sich wohl fühlt. Also: Im Bett oder auf dem Sofa. Aber genau das ist der Fehler. Natürlich sollte man sich am Arbeitsplatz wohlfühlen. Allerdings suggerieren Sofa oder Bett schnell Freizeitfeeling. Das ist kontraproduktiv. Um konzentriert zu arbeiten, sollte man sich Gegebenheiten schaffen, die denen im Büro sehr ähnlich sind. Angefangen bei Stuhl und (Schreib-)Tisch bis hin zu weiteren Büroutensilien. Im Optimalfall ist der Arbeitsbereich auch frei von Störfaktoren und Ablenkungen.
8. Zu wenig Bewegung
Mitunter fällt es im Büroalltag gar nicht so auf: Aber man bewegt sich dort zumindest relativ regelmäßig. Ob nun zur Toilette, ins Büro des Kollegen oder um Kaffee zu holen: Diese zumeist automatisierten Wege drohen in den eigenen vier Wänden zumindest in den gewohnten Umfängen wegzufallen. Dieser Umstand kann - je länger er dauert - schnell dazu führen, träge zu werden, vielleicht sogar zuzunehmen oder Rückenprobleme zu bekommen. Natürlich können auch Motivationsverlust und Stimmungsabfall der mangelnden Bewegung Folgen sein. Also: Zwischen einzelnen Aufgaben immer mal ein paar Schritte gehen, während des Telefonats mit dem Chef ruhig umherlaufen und in der Mittagspause mal um den Block gehen. Natürlich ist es auch nicht verboten, sich kurze Time-out für Dehn- oder Mobilisationsübungen zu nehmen oder in der Freizeit sportlich aktiv zu sein.