Bei einer Studie der mhplus Krankenkasse und der Süddeutschen Krankenversicherung (SDK) wurden mehr als 1.500 Arbeitnehmer zur Arbeit im Homeoffice befragt.
Dabei stimmten 65 Prozent der Angestellten, die im Verlauf der Coronakrise zumindest zeitweise im Homeoffice saßen oder auch immer noch sitzen, der Aussage zu, dass sie insgesamt lieber zuhause als im Büro arbeiten. „Viele Stressfaktoren fallen weg, wie zum Beispiel lärmende Kollegen oder ein anstrengender Arbeitsweg“, sagt Oliver Schwab, Leiter Firmenvertrieb bei der SDK.
„Die berufliche Freiheit wird allerdings teuer erkauft: 41 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich ein regelmäßiges Homeoffice nachteilig auf die Karriere auswirkt“, erklärt Schwab. Die Arbeitsbelastung wird uneinheitlich bewertet: Vier von zehn Angestellten finden es im Homeoffice anstrengender als im Büro, 60 Prozent spüren in den eigenen vier Wänden einen geringeren Arbeitsdruck.
Wichtig für Arbeitgeber
„Homeoffice ist nicht für alle Tätigkeiten gleich gut geeignet. Sobald eine enge Interaktion mit den Kollegen notwendig ist, spielt das traditionelle Büro seine Vorteile aus“, fasst Oliver Schwab zusammen. Würden Ruhe und Konzentration verlangt, bevorzugen die Studienteilnehmer aber klar das Homeoffice: „57 Prozent können zuhause besser kreativ arbeiten, im Büro sind es nur 18 Prozent, 25 Prozent sind an beiden Orten erfolgreich schöpferisch unterwegs. Aber auch für planerische Aufgaben empfiehlt sich das Arbeitszimmer zuhause. Diese Erfahrungswerte sollten Arbeitgeber auch für die Zeiten nach Corona im Auge behalten.“
Nicht nur Familien profitieren
Gerade die Doppelbelastung von Beruf und Familie ist aus dem Homeoffice heraus einfacher zu vereinbaren, glauben rund 80 Prozent der Befragten. „Die gewonnene Flexibilität durch das Homeoffice spricht jedoch nicht nur Familien an. Vor allem auch junge Menschen streben vermehrt nach flexiblen Arbeitszeitmodellen. Unternehmen können durch die Heimarbeit also auch in Zukunft attraktiver für verschiedenste Personengruppen sein“, erläutert Gesundheitsexpertin Sarah Löder von der mhplus Krankenkasse.