Was passiert eigentlich, wenn dieser ganze Pandemie-Spuk tatsächlich irgendwann einmal vorbei ist? MUSS ich dann zurück ins Büro? Hat es sich dann ausgehomeofficet? Einer Studie der Unternehmensberatung EY zufolge kann sich dieses Szenario nur ein Bruchteil der Beschäftigten vorstellen.
Gut 80 Prozent der Befragten (mehr als 1000 Arbeitnehmer im Alter von 20 bis 50 Jahren) gaben an, dass für sie ein Zurück zum Status quo vor der Pandemie nicht in Frage komme. Nelson Taapken, Change-Experte und Partner bei EY, kommentiert die Ergebnisse wie folgt: „Nach den guten Erfahrungen mit mobilem Arbeiten oder im Homeoffice ist für die Mitarbeitenden vieles möglich geworden, was vor der Pandemie noch undenkbar schien.“
Arbeiten 2030: vollkommen ortsunabhängig und ohne Hierarchien
In der Studie ging es aber nicht nur um die unmittelbare Zukunft, also direkt nach überstandener Pandemie. Die Vorstellungen, wie die Arbeitsplätze im Jahr 2030 aussehen werden, sind bereits jetzt klar umrissen. So gaben 84 Prozent der Befragten an, „vollkommen ortsunabhängig arbeiten“ zu wollen, 78 Prozent möchten sich ihre „Arbeitszeit vollkommen flexibel einteilen“. Ein Wegfallen jeglicher Hierarchien sei ebenso denkbar, wie der totale Verzicht auf große Firmengebäude.
Dieser Wandel ist allerdings nicht ohne ein entsprechendes Engagement der Belegschaft möglich. Gut 80 Prozent der Studienteilnehmer seien bereit, sich in Innovationsprojekten, Projekten zur Chancengleichheit oder Nachhaltigkeit zu engagieren.
Nicht nur Homeoffice, auch 4-Tage-Woche gewünscht
Als Gegenleistung wünschen sie sich eine den Anforderungen entsprechende Ausstattung für das Homeoffice und regelmäßige Online-Teamkonferenzen. Ebenfalls hoch im Kurs steht die Reduzierung der Arbeitszeit um 20 Prozent, was dem Modell der 4-Tage-Woche entspricht.
Nelson Taapken hält diese Entwicklung für weitaus mehr als eine Spinnerei oder grenzenloses Wunschdenken. „Unternehmen sollten diese Bedürfnisse, die eine völlig neue Arbeitskultur mit sich bringen, sehr ernst nehmen“, rät er. „Anderenfalls dürften sie sich schwer damit tun, künftig junge und innovative Mitarbeitende für sich zu gewinnen.“