An einer offenen Kurzumfrage der IHK-Berlin haben von Ende Juli bis Mitte August 305 Berliner Wirtschaftsvertreter*innen teilgenommen.
Fast zwei Drittel der Befragten erklärt, dass in ihrem Unternehmen seit Beginn der Krise verstärkt im Homeoffice gearbeitet wird. Ca. 15 Prozent haben dies schon vor der Krise verstärkt genutzt. Für rund ein Fünftel der Unternehmen kommt Homeoffice nicht infrage, da ihr Tätigkeitsbereich es nicht zulässt.
Homeoffice ist für ein Viertel der befragten Unternehmen ein fester Bestandteil ihrer künftigen Arbeitsweise, allerdings überwiegt bei der Hälfte der Unternehmen ein Hybridmix aus Präsenzarbeit und Homeoffice. Befragte Unternehmen, die in Zukunft auf Home Office setzen, tun dies vor allem, da sich die Arbeitsform als besonders effizient erwiesen und in der Krise bewährt habe. Auch die verbesserte Zufriedenheit der Beschäftigten, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie mehr Flexibilität spielen maßgeblich eine Rolle. Gleichzeitig gibt jedoch ein Viertel an, dass geplant sei, wieder zur Präsenzkultur zurückzukehren.
Rechtlicher Anspruch abgelehnt
Eine überwiegende Mehrheit der Unternehmen lehnt einen rechtlichen Anspruch auf Homeoffice für Beschäftigte ab (57 Prozent). Allerdings bewertet auch mehr als ein Viertel der Unternehmen den Vorschlag von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil als richtig und zukunftsweisend. Für jedes achte Unternehmen geht der Vorschlag zwar in die richtige Richtung, allerdings nicht unter Berücksichtigung der aktuellen Corona-Herausforderungen.
Das Fazit für die Unternehmen: Die Digitalisierung bietet für immer mehr Menschen Chancen, selbst zu bestimmen, wann und von wo man arbeitet. Allerdings müssten dazu auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen passen. Es braucht daher ein modernes Arbeitszeitgesetz, das mehr flexible Einteilung am Tag und unter der Woche ermöglicht sowie mehr Möglichkeiten zum ortsunabhängigen Arbeiten berücksichtigt.
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