Süßes

„Zuckerfalle“ – Ja, bitte! Aber mit Genuss …

37 kg Zucker werden durchschnittlich pro Jahr und Kopf in Deutschland verbraucht. "Zuviel!" sagt nicht nur unsere Ernährungsexpertin.

Achtung Zucker! ©pixabay

Pro Jahr verzehrt jeder Bundesbürger im Durchschnitt etwa 37 kg Zucker. Das sind ca. 100 g am Tag. „Zuviel“, sagt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Ausgehend von einer Frau mit einem durchschnittlichen Energiebedarf von etwa 2.000 kcal / Tag, wird etwa 50 g Zucker/ Tag empfohlen. Dazu zählen neben Süßigkeiten und zugesetzter Haushaltszucker vor allem auch Lebensmittel, wie Ketchup, Fertiggerichte, Tütensuppen oder Früchtejoghurts, karamelisierte Cornflakes oder Schokomüsli.

Darf man das?

„Darf ich diese Lebensmittel überhaupt noch essen oder schaden sie meiner Gesundheit?“, wird oft gefragt. Natürlich! Aber mit Genuss und mit gutem Gewissen.

Optimalerweise nur einmal am Tag Süßes - am besten unmittelbar nach den Mahlzeiten. Ein Schokoriegel am Tag (25-30g) oder auch eine kleine Handvoll Gummibärchen ist in Ordnung. Zucker ist in Maßen genossen nicht schädlich für unsere Gesundheit. Zucker konserviert nebenbei auch Lebensmittel und wird gern als geschmacksgebende Zutat verwendet. Die Menge macht’s.

Zucker ist nicht gleich Zucker

Wir unterscheiden zwischen Haushaltszucker, der zugesetzt wird, wie z.B. in der Marmelade, und anderen, wie z.B. Milchzucker (Laktose), oder Malzucker (Maltose) und Zucker, der in Obst und auch in Gemüse steckt. Es handelt sich beim Obst und Gemüse um den Fruchtzucker (Fruktose) und Traubenzucker (Glukose). Diese Zuckerarten sind in jedem Fall dem Haushaltszucker vorzuziehen, da das Vorkommen natürlich ist. Aber auch hier gilt, die Menge macht’s. Denn - 500 g Kirschen, Trauben oder Erdbeeren auf einmal gegessen ist nicht unbedingt empfehlenswert. Neben dem Zuviel an Fruchtzucker haben wir auch danach oft Luftentwicklung im Darm und häufig eine abführende Wirkung.

Zugesetzten „Zucker“ in Lebensmitteln erkennen Sie auf der Zutatenliste. Der Hersteller ist verpflichtet, alle verwendeten Zutaten aufzulisten (Deklarationspflicht). Hier einige Beispiele für die gewünschte Süße in Lebensmitteln, dem zugesetzten „Zucker“:

Glukose-Sirup, Dextrin, Fruchtsüße, Fruktose, Fruktose-Glukose-Sirup, Dextrose, Malzextrakt, Süßmolkenpulver, Oligofruktose, Maltodextrin, Fruchsaftkonzentrat, Inulin, Gerstenmalz, …

Früchte in Joghurt

Das „Genussrezept"

Genießen Sie in Ruhe und mit allen Sinnen Ihr Süßes einmal am Tag nach einer Mahlzeit. Riechen Sie daran und schmecken Sie die einzelnen Zutaten. Wenn die vermehrte Lust nach Süßem da ist, ersetzen Sie Süßes durch süße Früchte und kombinieren Sie mit etwas Joghurt, Kefir oder Quark. Das macht zudem auch noch satt und ist gesünder.

 

Viel Erfolg beim Ausprobieren!

Ihre Ernährungsexpertin

Annette Gumpricht

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Annette Gumpricht ist Ernährungswissenschaftlerin und zertifizierte VDOE-Ernährungsberaterin. Seit über zehn Jahren unterstützt sie außerdem Unternehmen, die Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung durchführen oder ein betriebliches Gesundheitsmanagement aufbauen möchten. www.essenundgesund.de