Fortschritt

Technikwechsel im Fokus

Unternehmen müssen weiterdenken: Bei der Arbeit im Homeoffice steht auch ein Wechsel von Software zu Hardware auf dem Programm.

Wechsel zur Hardware

Mittlerweile dürften auch die konservativsten Unternehmen und Arbeitnehmer die Vorteile der Telearbeit kennen und schätzen gelernt haben. Doch vernünftige Arbeit im Homeoffice geht nur mit den entsprechenden technischen Voraussetzungen. Entsprechend hat sich der komplette digitale Standard seit dem Frühjahr 2020 langsam, aber sicher, verschoben. Mobile Lösungen wurden schnell immer wichtiger und dürften bis auf weiteres auch mit Blick in die Zukunft ganz entscheidend sein. 

Hardware-Lösungen gefragt

Die kurz- bis mittelfristigen Lösungen aus Unternehmenssicht für plötzlich viele Mitarbeiter im Homeoffice mussten hauptsächlich softwarebasiert funktionieren, zum Beispiel via VPN. Entsprechend wuchs auch der Bedarf an software- und cloudbasierter Security mit einem Mal extrem an. Beispielsweise ist für viele Unternehmen ganz entscheidend, eine arbeitsfähige Infrastruktur auch dann aufrechtzuerhalten, wenn nur wenige Mitarbeiter verfügbar sind - aus welchen Gründen auch immer. Hier wird ein automatisiertes Netzwerk-Management in Zukunft hilfreich und entsprechend gefragt sein. Nach Industr.com ist grundsätzlich davon auszugehen, dass die Softwarelösungen für die Arbeit in den heimischen vier Wänden Stück für Stück von Hardware-Lösungen überholt werden.

Defizite deutscher Behörden

Sicherlich sind dies alles gute Ideen, doch es hakt natürlich auch an anderen Stellen. Im öffentlichen Dienst zum Beispiel müsste dazu zunächst einmal eine Modernisierung der Infrastruktur und eine verstärkte Digitalisierung der Verwaltungsprozesse erfolgen. Ein Bericht des nationalen Normenkontrollrats hat festgestellt, dass die Corona-Pandemie erneut Defizite in der digitalen Grundausstattung deutscher Behörden aufgezeigt habe. Dabei hätte eine Modernisierung einen netten Nebeneffekt: Diese Veränderung könnte im weiteren Schritt dazu beitragen, dass Bürger noch mehr Vorgänge verwaltungstechnischer Art selbst von zu Hause aus erledigen könnten.  

Probleme an Schulen

Gleiches gilt auch für Ausbildung, Schule und Studium. Wie wir nicht nur in unserem Interview (Abenteuer Online-Unterricht: Zwei Lehrerinnen im Gespräch) bereits festgestellt haben, gab es gewaltige Probleme bei der Umstellung der Schulen auf Fernunterricht. An den meisten Universitäten sah das demgegenüber etwas besser aus. Die schnellere Umsetzung digitaler Lösungen hing dabei natürlich auch mit der besseren IT-Ausrüstung an den Universitäten und Hochschulen sowie entsprechendem Personal und Dienstleistern zusammen. Ciscos Lösung WebEx etwa verzeichnet jetzt teilweise mehr als 10.000 teilnehmende Studierende bei einer Online-Vorlesung.

Weniger Arztbesuche

Auch im Bereich Medizin schreitet die digitale Entwicklung voran. So sorgen immer stärker aufkommende Telemedizin-Prozesse dafür, dass beispielsweise potenziell kranke oder infizierte Menschen nicht mehr unbedingt eine Arztpraxis aufsuchen müssen. Auch der herkömmliche Arztbesuch kann - sofern es keiner Vor-Ort-Behandlung bedarf - vom heimischen Schreibtisch aus erledigt werden. 

Ob in Wirtschaft, Bildung oder Medizin: Aus den neu gewonnen Erfahrungen, die seit Beginn der Corona-Krise gewonnen werden konnten, sollte hierzulande nun vielerorts Schritt für Schritt eine strategische Konsequenz erfolgen. Denn es gilt, den erhöhten digitalen und technischen Bedarf in dauerhafte Strategien zu transformieren. 

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